Geschichte

    Merseburg - Eine Stadt mit Geschichte

    Begünstigt vom Klima, von der Natur, mit fruchtbaren Böden, durchzogen von vielen kleinen Wasserläufen, strategisch günstig gelegen, ist das Merseburger Land seit vorgeschichtlicher Zeit kontinuierlich besiedelt. Reiche Siedlungsfunde aus Neolithikum und Bronzezeit geben Zeugnis davon. Zur Zeit Karls des Großen beginnt die historische Überlieferung, im Hersfelder Zehntverzeichnis aus dem 9. Jahrhundert werden bereits fast alle Ortschaften des Kreises links der Saale erwähnt.

    So bildete sich schon früh ein regionales Zentrum:

    karolingische Grafschaft, ottonische Markgrafschaft, enge Anbindung an die Pfalzgrafschaft Sachsen, Bistumsgründung 968. Königspfalz spätestens seit König Heinrich I., im 11. Jahrhundert unter Heinrich II. eine der bedeutendsten im damaligen Deutschland. Bis zum großen Interregnum hielten sich alle deutschen Könige und Kaiser mit großem Gefolge in Merseburg auf. Hier fanden wichtige Reichstage statt. Die Grundsteinlegung des Domes erfolgte 1015. In Merseburg residierten 43 Bischöfe.

    Die bekanntesten dürften der Verfasser der ersten Merseburger Chronik, Thietmar (1009-1018) sowie die Bezugsfigur der Merseburger Rabensage, Thilo von Trotha (1466 – 1514), sein. Merseburg war Kreuz der frühen Verkehrswege West-Ost / Süd-Nord, die Saale die Grenze nach Osten. Im frühen Mittelalter galt die Stadt als Handelszentrum. Sie besaß sogar eigenes Münzrecht. Kaiser Barbarossa beurkundete 1188 einen neuen Markt, den künftigen Vorort Neumarkt.

    1426 trat Merseburg mit anderen Städten gegen bischöflichen Widerstand der Hanse bei. Diese Mitgliedschaft wurde letztmals 1604 bestätigt. Nach Aufhebung des Bistums wurde 1561 das Stift Merseburg als reichsunmittelbares Territorium weitergeführt, von 1656 bis 1738 als Teil des Herzogtums Sachsen-Merseburg, ab 1815 als Teil der preußischen Provinz Sachsen, deren Landtage, die „Stände“, ab 1825 in Merseburg tagten. Merseburg war Regierungsbezirk bis 1952. Stumme Zeugen dieser Vergangenheit finden wir überall: in den vielen Resten von Befestigungsanlagen aus vorgeschichtlicher Zeit sowie in den historischen Gebäuden im Stadtzentrum.